Michael Jackson ist tot ... aber Sophie lebt

Ich weiss nicht, ob es jeder mitbekommen hat. Michael Jackson, the King of Pop, ist tot. Nun sterben ja jeden Tag Menschen, was grundsaetzlich ne bloede Sache ist. In Afrika sterben taeglich 30.000 Kinder, und keine Sau interessiert sich dafuer. Aber wenn jemand wie Michael Jackson stirbt, gibt es einen riesigen Tamtam, der in der gestrigen Trauerfeier seinen bisherigen Hoehepunkt gefundet hat. Die Feier wurde heute Abend noch einmal im australischen Fernsehen uebertragen.

 

Sophie, der groesste australische Michael Jackson-Fan, sie hat schliesslich 4 CD's, wollte also unbedingt diese Uebertragung sehen. Da nam sie also auch fast klaglos die tausenden Werbeunterbrechungen und den immer wiederkehrenden Tonausfall bei Signalstoerungen in Kauf. Was Sophie aber gar nicht leiden konnte, waren Leute, die sich im Fernsehraum des Hostels unterhielten. So bekam ich also mal einen ganz boesen Blick von ihr zugeworfen, als ich anfing zu telefonieren. Ach nee, man skypet ja heutzutage und das geht nur mit einem Computer, der auch in diesem Fernsehraum stand. Dass boese Blicke an mir fruchtlos abprallen, wusste Sophie bis dahin noch nicht.

 

Als ich eine Stunde spaeter nochmal an dem Fernsehraum vorbeikam, lief die Schose immernoch. Also setzte ich mich zu Sophie und den anderen Fans. Sophie war wieder lieb mit mir (Oder hatte sie mich einfach nur vergessen?) und erklaerte mir als erstes, dass sei die Trauerfeier von Michael Jackson und sie war ein grosser Fan von ihm. Als ich noch ueberlege, warum sie ein Fan war und jetzt nicht mehr ist, man kann doch schliesslich auch der Fan eines toten Kuenstlers sein, erklaert sie mir noch ganz freundlich, dass in dem Sarg vor der Buehne Michael Jackson liegen wuerde. Waere ja auch noch schoener, wenn er sich dabei double lassen wuerde, oder?  Meine Gedanke behalte ich natuerlich fuer mich. Da ich das englische Wort fuer Sarg noch nicht kannte, musste ich da kurz nachfragen. Sophie betonte, dass man so in Australien sagen wuerde (wie habe ich schon wieder vergessen). Auf meine Nachfrage, die hatte sie schliesslich provoziert, wie man das Ding denn in England nennt, hatte sie keine Antwort. Sie war schliesslich noch nie in England. Sie will aber unbedingt mal nach London und nach New York. Wobei New York aber nicht in England sondern in Amerika liegt. Die Frau kennt sich aus.

 

Als ich ihr dann noch erzaehle, dass ich Michael Jackson auch schon live gesehen habe, waere ihr fast die Sprache weggeblieben ... leider hatten wir nicht soviel Glueck. Dass das Beste an diesem Konzert aber DJ Bobo war, der als Vorband gespielt hat, habe ich ihr lieber nicht erzaehlt. Am Ende haette ich ihr noch erklaeren muessen, wer DJ Bobo ist und dann Wiederbelebungsversuche starten muessen, und darauf hatte ich nun wirklich keine Lust.

 

Nach der Trauerfeier wurde dann noch ein Konzert vom King of Pop uebertragen. Das war dann wirklich zuviel Michael Jackson fuer einen Abend fuer mich.

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Kommentare: 2
  • #1

    Christian aus HL (Montag, 13 Juli 2009 20:45)

    Ha, Ha Ingo, das Outing mit dem DJ Bobo Konzert kannte ich ja noch gar nicht. Aber an Dein Geständnis am letzten Arbeitstag, dass Du schon mal bei Roland Kaiser warst, werde ich nie nie nie vergessen!!! ;-))))
    VG Christian
    PS: Falls es Dir noch keiner geschrieben hat, der Dose hat ebenfalls gekündigt. Zur PSD Kiel.

  • #2

    Christian N. aus HL (Dienstag, 25 August 2009 15:55)

    Roland Kaiser?
    DJ Bobo?
    Michael Jackson?

    man man man Ingo, was ich von dir alle snicht wusste... ;-)