Land-und-Leute-Ausflug

Ich bemuehe mich ja, auf meiner Reise nicht nur wie ein Tourist unterwegs zu sein, sondern mich auch unter die Einwohner des jeweiligen Landes zu mischen, um zu erfahren, wie sie wirklich leben und ihre letzten kleinen Geheimnisse zu erkunden, die ich dann natuerlich bruehwarm mit allen Bloglesern teile. Hier in Australien gibt es eigentlich nicht mehr viel zu entdecken, aber es ist mir natuerlich trotzdem gelungen, ein bisher gut gehuetetes Geheimniss zu lueften.

 

Hierzu habe ich mich nach Westaustralien begeben und weder Kosten noch Muehen gescheut, um von Perth an der Kueste des Indischen Ozeans gen Norden zu fahren. Auf meinem 2. Stopp, in Kalbarri, bin ich dann fuendig geworden. Eigentlich habe ich hier gehalten, um Wale zu sehen, die sind auch gerade auf dem Weg in Richtung Norden und lassen sich vom Ufer aus toll beobachten. Heute hat sich sogar einer staendig aus dem Wasser gewuchtet um dann mit einem riesigen Krachen zurueckzustuerzen. Unglaublich. Aber das es noch viel besser kommen sollte, damit hatte ich natuerlich nicht gerechnet.

 

Ich bin jetzt Teil einer verschworenen Gemeinschaft, die weiss, wie der gemeine Australier seine Zeit verbringt, ganz speziell ... seine Mittagspause. Die Australier sagen lunchtime dazu.

 

Um dieses Thema wirklich nachhaltig zu analysieren, muss man sich auf jeden Fall noch einmal vergegenwaertigen, wie wir in Deutschland unsere Mittagspause verbringen. Ich bin der Meinung, dass wir uns in Luebeck ziemlich repraesentativ verhalten haben. Wir haben die Zeit genutzt, um mehr oder weniger gesunde Nahrung aufzunehmen und dusselig zu quatschen. Wenn ich recht ueberlege, haben wir das dusselige Quatschen nicht nur auf die Mittagspause beschraenkt aber das gehoert hier jetzt nicht her, ich schweife ab. Der gemeine Australie verhaelt sich, obwohl er uns aeusserlich sehr aehnelt, komplett anders. Er faehrt vorwiegend zum Strand, um Wellen zu checken. Jeder Australier ist natuerlich auch ein Surfer und darum immer daran interessiert, was auf dem Meer gerade so geht. Das coole am Wellenchecken ist ja, dass man dazu auch gar nicht aus dem Auto aussteigen muss. Die Autos hier haben vorne so eine Scheibe, durch die der gemeine Australier einfach durchkuckt. Zusaetzlich ist er multitaskingfaehig. Er kann naehmlich kucken und gleichzeitig mit seinen buddies telefonieren. Seine Freunde wollen schliesslich auch wissen, wie die Wellen gerade sind. Nach 30 - 40 Minuten hat das Spektakel ein Ende (das entspricht in etwa auch der deutschen Mittagspause) und er faehrt zurueck zur Arbeit.

 

Bei mir geht es in den naechsten Tagen ueber Denham weiter nach Exmouth von wo es erstmal wieder zurueck nach Perth geht. Wenn ich weitere so spektakulaere Entdeckungen mache, melde ich mich natuerlich umgehend.

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