Jenny aus Berlin

Wer an der Westkueste Australiens reist, faehrt entweder in Richtung Norden oder Sueden. Im Westen ist ja das Meer und im Osten ist nichts. Die Leute, die in entgegengesetzter Richtung reisen, treffen sich einmal irgendwo auf der Strecke. Die Leute, die in gleicher Richtung fahren, treffen sich staendig unterwegs. So ist mir Jenny aus Berlin ueber den Weg gelaufen. Zweimal hatte ich sie schon im bzw. am Bus getroffen (sie stieg aus und ich ein) und in Kalbarri tauchte sie 2 Tage nach mir auf. Der Eine oder Andere wird jetzt vielleicht denken: "DIE Jenny aus Berlin?" Nee, nee, ne andere.

 

Meinem Plan, ein Rad auszuleihen und gemuetlich an der Kueste langzuradeln, schlossen sich Jenny und Pete aus Suedafrika sofort an. Die Gemuetlichkeit war aber in den Moment dahin, als die beiden einen Wanderweg entdeckten, der unmittelbar am Steilufer langfuehrte. "Wo man wandern kann, kann man auch mit dem Mountainbike fahren", waren beide, wie abgesprochen, einer Meinung. So ging es also ueber Felsen und Geroell, Zuckersand und kleinen Bueschen. 1/3 der Strecke mussten wir schieben. An Fahren war nicht mal zu denken. Am Ende der Muehen hatten wir Wale, ein Schwarm Delfine, Kaengurus und diverses anderes Getier auf der Liste. Das Bierchen am Abend hatten wir uns diesmal aber wirklich verdient. Am naechsten Tag bin ich dann weiter nach Denham, Sharkbay. Beruehmt ist die Gegend, Weltkulturerbe, unter anderem wegen der Delfine von Monkey Mia. Die kommen nmorgens direkt an den Strand und werden dort, unter Aufsicht, von begeisterten Touristen ein wenig gefuetter. Echt witzig. Dann gibts hier natuerlich noch einen Nationalpark aber sonst ist hier nicht viel zu tun.

 

Jenny tauchte wieder ein paar Tage spaeter auf und wir wanderten gemeinsam zu einer Lagune. Das war ihr natuerlich noch nicht genug und so ging es weiter zum Nationalpark. Unterwegs haben wir nochmal Pete getroffen, der mit einem Camper unterwegs war und keinen Hehl daraus machte, dass er uns fuer ziemlich bekloppt haelt, bei der Hitze durch die Gegend zu marschieren. Und er hatte ja sowas von Recht. An der erste Stelle im Nationalpark war eine heisse Quelle, in der man baden konnte. War hatten bereits etwa 15 km in den Beinen, in der Sonne waren es gefuehlte 50 Grad und nach heissem Wasser war mir ueberhaupt nicht der Sinn. Aber wenn man schonmal da ist ... wir sind also wenigstens mit den Fuessen rein. Gluecklicherweise konnte ich dort zwei "grey birds" (auch "grey nomades" genannt) ueberzeugen, uns doch in die Stadt zurueckzufahren. "Grey birds" sind Rentner, die in riesigen Wohnmobilen aus dem kalten Sueden in den Norden gefluechtet sind. Die Campingplaetze sind voll von ihnen. Pete konnte ein Lied davon singen. :-)

 

Unsere Birds, zwei ruestige mitsiebziger Schwestern aus Perth und Sydney, waren sehr erfreut, so jungen Leuten aus Deutschland (ich war also auch gemeint), helfen zu koennen und haben uns direkt vor dem Hostel abgesetzt. Super nett.

 

Fuer mich gings am naechsten Tag weiter nach Exmouth, dem noerdlichsten Punkt meiner Westkuestentour. Hier dreht sich alles ums Tauchen und Schnorcheln am Ningaloo-Reef. Das Riff soll angeblich besser sein als das Great Barrier Reef im Nordosten, nur nicht so gross. Abends im Hostel berichtete immer jeder, was er alles gesehen hat. Ich konnte nach meinem Schnorchelausflug mit einer Schwqeitzerin und einer Japanerin auch mit einem Hai und vielen bunten Fischen und Korallen punkten. Morgen gehts wieder zurueck in Richtung Perth, von wo ich wieder zurueck nach Sydney fliege, um meinen Urlauber aufzulesen. Gemeinsam machen wir dann die Ostkueste, Ayers Rock und die Gegend um Darwin im Norden Australiens unsicher.

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