Wenn sich das Bett bewegt

Dass es Betten gibt, die sich von alleine bewegen, hatte ich schonmal gehoert. Aber ich dachte, die stehen in billigen amerikanischen Motels und man muss Geld einwerfen. Ich war in keinem amerikanischen Motel, ich habe nirgendwo Geld reingeschmissen aber mein Bett wackelt ... und zwar gewaltig. Alle diejenigen, die sich jetzt fuer mich und mein meine wilden Sexabenteuer freuen mus ich enttaeuschen. Es hatte einen anderen Grund.

 

Von Darwin ging es letzten Donnerstag nach Bali. Mein Plan war, am Flughafen ein Taxi nach Kuta zu nehmen und dort in einem der angeblich in Uebermass vorhandenen guenstigen Hotel abzusteigen. Penny aus England, die vor mir am Taxischalter stand, hatte den gleichen Plan und so beschlossen wir beide ganz schnell, uns die ungeheuren Taxikosten von EUR 3,50 zu teilen. Das ging ja gut los.

 

Super vorbereitet wie ich war, hatte ich wenigsten ungefaehr eine Peilung, wo das Taxi hinfahren sollte. Penny verliess sich gleich auf mich. Ich bin halt so'n vertrauenswuerdiger Typ. :-)

 

Hotels haben wir tatsaechlich jede Menge gefunden aber alle waren voll. Zwichenzeitlich war es schon 22.30 Uhr, die engen Gassen von Kuta wurden immer leerer. Nur noch ab und zu knatterten vereinzelt die Mopeds vorbei, die tagsueber gar nicht wegzudenken sind. Im 6. oder 7. Anlauf wurden wir dann endlich fuendig, nicht doll aber beser, als unter der Bruecke zu schlafen. Bruecken hatte ich im uebrigen noch gar nicht gesehen. Das Bintag (die lokale Biersorte) am Strand hatten wir uns aber sowas von verdient.

 

Penny ist am naechten Morgen weiter nach Yogyakarta geflogen und ich habe mich auf die Suche nach einem besseren Hotel gemacht. Ich hatte Glueck und habe etwa ordentliches gefunden: guenstig, halbwegs sauber, mit Fruehstueck und Pool.

 

Am naechsten Morgen um 07.00 Uhr kam dann das boese Erwachen: mein Bett wackelte. Natuerlich habe ich um diese Zeit noch geschlafen und brauchte ein paar Sekunden, um zu realisieren, was eigentlich los ist. Nicht nur das Bett sondern das ganze Zimmer wackelte. Ueber mir drehte sich der Ventilator auf der hoechsten Stufe und ich dachte noch so: wenn der jetzt runterkommt ... Aber anstatt aus dem Bett zu springen und der vermeintlichen Gefahr zu entfliehen, habe ich apatisch den Ventilator beobachtet, bis alles vorbei war.

 

Da war dann also mein erste Erdbeben. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass es mit 6,4 gar nicht so klein und das Epizentrum gar nicht so weit weg war. Also sowas brauche ich nicht jeden Tag.

 

Hier auf Bali geht jetzt die Regenzeit los und ich mache mal, dass ich hier wegkomme. Morgen geht's nach Kuala Lumpur, Malaysia. Von Natur- und sonstigen Katastrophen wird das Land normalerweise verschont. Jedenfall bis jetzt: jetzt komme naemlich ich. :-)

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Kommentare: 1
  • #1

    aNIMAte (Mittwoch, 23 September 2009 01:38)

    Super Eintrag! Schon mal daran gedacht, Kurzgeschichten zu verfassen ;-)