Ein ganz normaler (Reise-)Tag

Mein treuester Reisebegleiter ist ja meine DKB-Visa-Card. Gut 9 Monate reisen wir nun schon durch die Welt, wie zwei gute Freunde. Sie macht was ich sage. Also im uebertragenen Sinne. Ich spreche natuerlich nicht mit meiner Karte, jedenfalls noch nicht. Auf Bali jat sie mich aber das erste mal im Stich gelassen. Jeder kann sich vorstellen, wie enttaeuscht ich war, nach all dieser Zeit. Ich wollte ein Flugticket bei AirAsia.com buchen, und sie hat einfach gestreikt. Im Flughafenshop von Air Asia genau die gleichen Zicken. Am Geldautomaten waren wir beide wieder Freunde und so habe ich mein Ticket von Bali nach Kuala Lumpur einfach bar bezahlt.

 

Wenn ich recht ueberlege, hat mich die Karte doch schon frueher mal enttaeuscht. Nach kurzer Zeit stellte ich fest, dass das Guthaben auf dem Kartenkonto staendig weniger wird, von den Zinsen will ich mal gar nicht reden. So haben wir ja nicht gewettet. Ich glaube, ich muss mit den Herren von der Bank mal ein erstes Woertchen sprechen, wenn ich wieder zurueck bin. :-)

 

In Malaysia wollte ich Andrea aus der Schweiz wiedertreffen, die ich schon aus Australien kannte. Also habe ich mir einen sehr fruehen Flug ausgesucht, um moeglichst noch am selben Tag in die kleine Hafenstadt Kuala Besut zu kommen, von wo ich ein Schnellboot nach Pulau Perhentian Kecil (im Nordosten Malaysias) nehmen wollte.

 

Den Flug habe ich trotz erhoeter Thrombosegefahr gut ueberstanden. Aisaten sind ja bekanntlich nicht die groessten und ich, der eine oder andere erinnert sich vielleicht, bin auch nicht gerade ein Riese. Den knappen Sitzabstand fand ich aber grenzwertig. Naja egal, dank Flughafenbus und S-Bahn war ich gegen Mittag auf dem Busbahnhof in Kuala Lumpur und erfuhr, dass der naechste Bus nach Kuala Besut erst in gut 10 Stunden, um 21.30 Uhr, geht. Also drueckte ich mich die verbleibende Zeit in KL rum. Kein wirkliches Vergnuegen, bei 30 Grand und der normalen Muedigkeit in den Knochen, die ein Aufstehen um 03.30 Uhr so mitsich bringt.

 

So muede wie ich war, haette ich wahrscheinlich ueberall geschlafen und so hatte ich auch keine Schwierigkeiten, dies im Bus zu tun, als dieser endlich mit gut 30 minuetiger Verspaetung ankam und dann auch bald losfuhr.

 

Um 06.00 Uhr ist in Kuala Besut noch nicht viel los. Ich glaube, es arbeiten nur die Mitarbeiter des Faehrbueros, die die Tickets zur Insel verkaufen. Gegen 07.15 Uhr ging's dann los. Die 30-minuetige Ueberfahrt in dem kleinen Schnellboot (12 Passagiere) war nichts fuer sensible Naturen, Den "Kapitaen" interessierte weder, dass alle komplett uebermuedet waren noch, dass ganz schoener Seegang herschte. Er raste los, als muesste er zum Fruehstueck puenktlich zurueck sein. Ein Wunder, dass das alle gut ueberstanden haben.

 

Andrea kuckte nicht schlecht, als ich ploetzlich vor ihr stand. Sie hatte meine Nachricht, wann ich ankomme, noch gar nicht gelesen.

 

Nach einer Dusche und einem ordentlichen Fruehstueck endete dieser ganz normale (Reise-)Tag nach knapp 30 Stunden. Die vorgezogene Siesta in einem richtigen Bett hatte ich mir aber sowas von verdient.

Kommentar schreiben

Kommentare: 0