Die Welt ist riesig und doch irgendwie ganz klein

Auf dem Weg von Phuket nach Koh Samui habe ich Norbert und seine thailaendische Freundin kennengelernt. Beide sprachen nur leidliches Englisch aber miteinander Reden wird meiner Meinung nach sowieso ueberbewertet. :-) Norbert besucht sie scheinbar in jedem Urlaub und hatte auch schon versucht, sie nach Deutschland zu holen. Das Visa wurde aber abgelehnt. Das sei so ueblich, erklaerte er mir, beim zweiten oder dritten Versuch wuerde es aber klappen. Aha, na dann viel Glueck. Die beiden sollte ich an ganz anderer Stelle noch einmal wiedertreffen. Die Welt ist halt ein Dorf.

 

An meinem zweiten Tag auf Koh Samui war ich auf der Suche nach einem Fruehstuecksrestaurant. Aus schon erwaehnten Gruenden wollte ich nicht im Waves Samui essen. Auf der Strasse kamen mir zwei Asiantinnen entgegen. Koreanerinnen, Japanerinnen, aus Singapur oder Taiwan? Was weiss denn ich. Mit vollem Gepaeck und einem Lonely Planet (dem Standardreisefuerhrer eines Backpackers) in der Hand waren sie offensichtlich auf der Suche nach einem Hotel. Ich glaubte sogar, sie deutsch sprechen gehoert zu haben. Vielleicht hatte ich auch schon zuviel Sonne abbekommen.

 

Mein zweites Hotel in Chaweng lag in unmittelbarer Strandnaehe. An eben diesem Strand wichen abends die Liegestuehle und Sonnenschirme Restaurants und Strandbars. Ein Bierchen zu trinken und dabei in aller Ruhe auf's Meer zu schauen. Kann es etwas schoeneres geben?

 

Normalerweise spreche ich fremde Frauen ja nicht an. Aber als die beiden Asiatinnen wieder auftauchten und offensichtlich deutsch miteinander sprachen, musste ich der Sache schon auf den Grund gehen. Liyan und Sin ware beide chinesischer Abstammung und sind als Kleinkinder mit ihren Eltern aus China bzw. Vietnam nach Deutschland gekommen. Liyan lebt jetzt in Singapur Sin in Hamburg. Innerlich waren beide deutscher als ich aeusserlich aber eben nicht. Zwei richtig nette Maedels. :-)

 

Der Abend wurde noch super lustig, als sich unsere kleine Gruppe um Pierre und seine Freundin erweiterte (Name habe ich leider vergessen). Sie war Kolumbianerin, die in Deutschland aufgewachsen ist und jetzt mit ihrem schwedischen Freund Pierre (franzoesische Mutter) zusammen in Spanien lebt.

Multikulturell betrachtet kommst du dir in solcher Gesellschaft ganz schoen klein vor, wenn dein groesstes Abenteuer bisher der Umzug von Brandenburg nach Schleswig-Hollstein war.

Diese und die naechsten Naechte waren kein Kindergeburtstag und endeten immer sehr spaet (bzw. sehr frueh).

 

Nach einem kurzen Stopp auf Koh Tao, wo ich Liyan und Sin noch einmal getroffen habe, ging es fuer mich weiter nach Hua Hin, der Stadt, wo der thailaendische Koenig normalerweise seinen Urlaub verbringt. Da hier aber irgendein internationaler Asiengipfel vor der Tuer stand, strotzte die Stadt nur so von Polizei und Militaer. Strassen wurden gesperrt, Blumenbeete angelegt und Fahnen aufgestellt. Nach 2 Tagen bin ich weiter nach Bangkok, wo ich Norbert und seinen Freundin zufaellig wiedergetroffen habe. Bangkok ist jetzt nicht wirklich klein. Umso groesser war unsere Ueberraschung.

 

Hier in Bangkok will ich etwas auf Kultur machen und mir ein Visa fuer Vietnam besorgen bevor es in den naechsten Tagen weiter nach Kambodscha geht.

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Kommentare: 1
  • #1

    Nina (Sonntag, 25 Oktober 2009 00:36)

    Wie qualifiziert man sich denn, dass man deutscher als Du abschneidet ;-)?!